Öl von Mastigobryum trilobatum

Das ätherische Öl von Mastigobryum trilobatum L. ist zuerst von C.E.J. Lohmann1), später von K. Müller2) in etwas größerer Menge dargestellt und von diesem genauer untersucht worden.

Die Pflanze verlor beim Trocknen an der Luft 90% ihres Gewichts und lieferte bei rationeller Wasserdampfdestillation 0.93% der Trockensubstanz an orangegelbem ätherischen Öl, das im Geruch dem Sandel- und Cedernholzöl ähnlich war, aber auch gleichzeitig dem Tannenwaldduft erinnerte.

d150° 0.945 bis 0.947 (eine mit schlechter Ausbeute destillierte Probe hatte d15° 0.975); [α]D +12.88° (an unverdünntem Öl bestimmt); V.Z. 5.4.

Bei der Verseifung wurde eine bei 16°C halbfeste Säuremasse gewonnen, die ein weißes, in Ether lösliches Bleisalz lieferte. Die Hauptmenge des Öls siedete bei 260 bis 270°C. Das Destillat war von blaugrüner Farbe, d20° 0.946; [α]D +2.59°; es enthielt 87.06% C und 12.65% H. Bei der Oxidation dieser Hauptfraktion mit Chromsäure und Eisessig wurde ein Körper C10H16O erhalten (Sdp. 260°C), weshalb der Verfasser dem Ausgangsprodukt die Terpenformel C10H16 zuschreibt. Der Nachlauf des Öls (Sdp. 270°C bis 285°C) enthielt 5.4% Sauerstoff und hatte die spezifische Drehung [α]D +42.21° (in 3.9% alkoholischer Lösung bestimmt).

Dieser Text basiert auf Eduard Gildemeisters (1860-1938) und Friedrich Hoffmanns Buch „Die ätherischen Öle“ 3. Auflage, 1928, Verlag der Schimmel & Co. Aktiengesellschaft. Das Buch ist in 3 Bänden erschienen.

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1)
Beitrag zur Chemie und Biologie der Lebermoose. Dissertation. Jena 1903, S. 22; Bericht von Schimmel & Co. April 1904, 110.
2)
Zeitschr. f. physiol. Chem. 45 (1905), 299; Chem. Zentralbl. 1905, II. 768; Bericht von Schimmel & Co. April 1906, 113.